Ein queerer Urban Fantasy Krimi mit Biss, Wolfshaaren, Elfenstaub und Leichen

Von I. B. Zimmermann

„Alle Vampire sind Monster. Dessen wird sich der rund 2000 Jahre alte Boris wieder bewusst, als er für seine Ausbildung zum Kriminalbeamten gezwungen ist, wieder frisches Blut zu trinken. Ambrosia hat ihn für viele Jahrzehnte menschlich gemacht, ihm ermöglicht fast ohne Blut auszukommen - aber Menschlichkeit hilft ihm im Kampf gegen Untote, Werwesen und Dämonen nicht weiter. Es ist vor allem seine eigene Art, gegen die es zu kämpfen gilt. Ein Vampirclan verbreitet Angst und Terror in der Stadt. Vampire mögen Monster sein, aber nicht alle Monster sind grausam. Boris und sein Team bestehend aus Werwolf, Dryade und Oger ringen nicht nur um das Schicksal der Stadt Frankfurt, sondern auch mit ihren bestialischen Instinkten – und manchmal um die Fernbedienung im Aufenthaltsraum.“

Überall im Handel

Die Vorgängerreihe muss dafür nicht gelesen werden, das Buch steht für sich selbst und ist laut Feedback wunderbar für sich verständlich.

Die Mona Reihe (Der Vorgänger)

Funtasy Romance mit Biss.

Nachtwächterin im Museum - die ungeschickte Hexe Mona braucht diesen Job dringend. Als sich während ihrer Schicht ein schwarzmagischer Einbruch ereignet, ruft Mona verzweifelt einen Erzdämon zu Hilfe. Der vertreibt den räuberischen Vampir, doch die wahren Probleme fangen damit erst an: Der ebenso charmante wie missgelaunte Dämon Balthasar ist nun an Mona gebunden und muss herbeieilen, wann immer sie Hilfe braucht - egal, ob gegen dunkle Magie oder störrische Marmeladenglasdeckel. Nur widerwillig arrangieren sich Mona und Balthasar mit ihrem Paktunfall. Als jedoch der vampirische Magier zurückkehrt, ist ein flirtender Dämon nicht länger Monas größte Sorge...

Boris und seine Geschichte

Es brauchte zwei Anläufe, bis Boris endlich den Verschluss der Halskette zu fassen bekam. Jetzt nur noch öffnen. „Grundgütiger!“ Vor sich hin fluchend prallte er glatt mit dem Ellenbogen gegen seinen Spind. Boris fuhr fauchend herum, doch der Übeltäter hatte bereits gelitten – da war eine sichtbare Delle in dem grauen Metall der Tür. Na toll. Das fing ja gut an. Wenn seine Bemühungen für einen sauberen ersten Eindruck jetzt an einer verdammten Kette scheiterten... Wie hatte er das Ding nur vergessen können? Am ersten Tag als angehender Kriminalbeamter mit dem Symbol einer illegalen Droge zum Dienst erscheinen, das konnte aber auch nur ihm passieren. Damit durfte er seinem neuen Chef auf keinen Fall unter die Augen treten. Leider waren günstige Metallverschlüsse besonders allergisch gegen Hektik. Prompt ziepte Boris ein sich in den Kettengliedern verfangendes Haar im Nacken.

Es wäre vermutlich klüger, die dünnen Metallglieder einfach zu zerreißen. Er könnte problemlos Ersatz kaufen, aber ... ausgerechnet das Zeichen seines gewählten Weges an diesem Tag zerstören? Den Anhänger, vielmehr das Symbol, das ihn über Jahrzehnte bei Verstand gehalten hatte? Ganz böses Omen. Und das Leben – nun eher das Unleben hatte Boris gelehrt, dass man niemals mit dem Schicksal spielte. Allerdings ... er würde die Kette ohnehin nie wieder tragen.

Diese Erkenntnis raubte Boris sämtliche Spannung und er verharrte einen Moment. Wieso machte er sich so verrückt? Wie aus dem Ei gepellt, überpünktlich, auf seinen ersten Eindruck bedacht und wozu? Als ob er hier überhaupt eine echte Chance hatte. Überall sonst, aber nicht hier. Er hatte sich nicht ohne Grund bei allen anderen Revieren, Sondereinheiten und mythokriminalistischen Einrichtungen beworben und das Bundeskriminalamt Frankfurt dabei übergangen. Ein Vampir arbeitete nicht für einen Van Helsing. Schon gar nicht für den Besten der Besten. Sein zukünftiger Chef war eine Legende – und Boris? Er arbeitete daran, überhaupt einmal etwas zu sein.

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Popkultur-Reverenzen und das Lustigmachen über Tropes mit karikativen Charakteren
Viele Kriminalfälle, die inneinandergreifen
Trinken von Blut, Beschreibung von Blut
Kämpfe und Gewaltbeschreibungen, Tod
Die Charaktere sind alles andere als perfekt
Vielleicht liegt mal ein Brustkrob rum
Alle Charaktere sind sichtbar queer
Subplot: Wahlfamilie
Bisschen zynisch und sarkastisch wirds immer
Polizeikritik und Umgang mit Diskriminierung
Menschen sind Nebencharaktere
Boris ist schon manchmal ganz schön kitschig
Es funkt, aber es brennt nichts

Content Notes & Kontext

Humor
Sitcom
Krimi
Blut
Gewalt
Toxisches Verhalten
Gore
Queer
Found Family
Sarkasmus
Gesellschaftskritik
Magische Wesen
Kitsch
Romanze

Semi Spoiler

Es handelt sich um einen Krimi, weshalb auch ermordete Personen und Beschreibung von Wunden vorkommen. Innerhalb von den Ermittlungen gibt es viele Überlegungen bezüglich Gründe für einen Mord. Dabei erwähnt auch die Thematik Sexualstraftäter, doch mehr gibt es dazu nicht, das ist nicht Teil des Buches, des Falls oder anderer Beschreibungen. Biss in den Hals, ins Handgelenk, Untote, Zombies. Ambrosia ist für Vampire eine Droge, in dem Buch geht es um Entzug, Rückfälle, Leben mit der Sucht.

Das Universum

Tatsächlich war die magische Welt enthüllt und niemandem fiel es auf. Von dem übernatürlichen Treiben der thaumaturgischen Gesellschaft bekam der normale Mensch nur wenig mit. Vampire feierten dank Büchern und Filmen ein gelungenes Comeback und erfreuten sich großer Beliebtheit. Dabei vergaß die Menschheit gerne die grausige Vergangenheit der Untoten und all die Probleme mit dem Blut, das sie benötigten. Manch einer munkelte, die Vampire hätten die kitschigen Romanzen und schmalzigen Romane selbst verfasst, damit sie endlich ins Rampenlicht treten konnten, doch welcher Blutsauger schrieb schon freiwillig ein Buch über einen glitzernden Dracula?

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Aber wenn es um die einfachen Wesen ging, wie Kobolde, letzte Einhörner und verfaulende Zombies, dann sah der Mensch durch sie hindurch, grüßte sogar den Oger aus der Nachbarschaft freundlich und wunderte sich nur über den kräftigen Händedruck. Für das Outing des heimischen Gartenkobolds hatte niemand eine Pressekonferenz einberufen und er fand auch keine Erwähnung in Lehrbüchern. Er war irrelevant und uninteressant, sogar für die magische Gemeinschaft. Dabei stellten viele Leute billige Tonkopien der Kobolde liebevoll in ihren Gärten auf. Mit kleinen Gießkännchen und Schubkarren. Nun, ein echter Gartenkobold nutzte solche Geräte allenfalls zum Töten.

Den Zeitungen über Kornkreise, sprechende Katzen und brennende Betten glaubte niemand – wenn, dann hielt sich der Mensch an einer flachen Erde, Akasha-Säulen aus Plastik und Echsenmenschen auf. Was in den Ohren einer Hexe viel verrückter klang als das Rumpelstilzchen. Das hatte wirklich einst existiert, oder tat es noch. Das wusste niemand so genau.

Zudem gab es kaum Hexende – daran war nicht nur die Kirche mit ihren Hexenjagden schuld – diese Art Begabung war einfach selten. Auch in anderen Teilen der Welt, fern des christlichen Einflusses, waren sie rar. Deshalb war ihre gezwungene Aufpasserrolle auf übernatürliche Wesen besonders fordernd.

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Zombies fanden sich leider haufenweise, wortwörtlich zu verstehen, denn nicht jeder Untote wankte durch die Straßen. Manchmal waren es nur Körperteile, aufgetürmt zu Hügeln, die mit dem Zucken nicht aufhören wollten. Und so lange niemand die Papiere unterschrieb, durfte man die modrigen Überreste nicht verbrennen. Meistens hing die Familie noch an ihnen, auch das teilweise wortwörtlich. Untote erschufen sich nicht von selbst. Es gab genug Scharlatane, die in ihren TV-Sendungen die Wiederbelebung von schmoddrigen Zombies versprachen. Und es waren verzweifelte Angehörige, die auf einen solchen falschen Magier hereinfielen. Teleshopping zur Festtagszeit war kaum zu ertragen:

„Für nur 299,99 erhalten Sie unser praktisches DIY-GräberExUndRaus-Paket, gratis dazu gibt es Schlafmaske und Duftspray. Dieser Deal gilt nur noch heute! Bringen Sie Oma und Opa zurück an den Weihnachtstisch!“

Kümmerten sich Bewährungshexende um solche selbstverschuldeten Zombies, dann waren die fauligen Gesellen der angenehme Part des Jobs. Die Familien dahinter, die Lebenden – das bedeutete immer Ärger, und Ärger führte zu Formularen, Formulare zu Anträgen, Anträge zu Aktenordnern, Heftern, Büroklammern, Stempeln, Abteilungen, Bewilligungen, Telefonaten. Am Ende stand man vor wütenden Angehörigen und schuld war die Bürokratie.

Die Hexe Mona sah das als eine Strafe dafür, dass diverse Hexen früher ihre Macht missbraucht hatten. Ihnen war es zu verdanken, dass es Portale für Dämonen gab, der Vampirfluch existierte, Werwölfe den Mond anheulten und so vieles mehr. Irgendwie waren die Hetzjagden und die Scheiterhaufengeschichte verständlich, dummerweise konnten nur Hexende ihre Hexereien aufheben. Alle Übriggebliebenen stellte man deshalb automatisch in den Staatsdienst. Eine wundervolle Methode, ihre Macht zu kontrollieren.